Ruum42 & CCCZH

Lochstreifenleser Hack, Schlosssystem, 20% cooler hinged Polygons


 

 

 

Der Ruum42 ist der Hackerspace von St. Gallen. Unser Hackerspace ist
ein kreativer und offener Raum mit Platz für Macher und Bastler mit gut
ausgerüsteter Elektronik-, Metall- und Holzwerkstatt, wie auch
Jahrzehnte kumulierter Erfahrung der aktiven Mitglieder.

An unserem Stand könnt ihr einen antiken Lochstreifenleser sehen, der
auf USB umgerüstet wurde. So können Lochstreifen von alten Computern
oder Fernschreibern weiterhin gelesen werden. In der Zwischenzeit wurde
sogar ein passender Lochstreifenstanzer auf USB umgerüstet.

Von unseren Freunden des CCC-ZH stammen die bunten Fillygons. Mit
diesen “20% cooler hinged polygons” können grössere Objekte
zusammengebaut werden, so wie man das von anderen Steckspielen kennt.
Der Unterschied ist, dass die Fillygons komplett aus dem eigenen
3D-Drucker kommen und mit der freien CAD Software OpenSCAD erstellt
wurden. So kann die ganze Welt an neuen Teilen mitarbeiten und diese
mit anderen teilen.

Ein kleiner Blick hinter die Kulissen des Ruum42: Unser selbst
entwickeltes Zutrittssystem wird in einem miniHackerspace live
demonstriert! So können alle Mitglieder die Räumlicheiten zu jeder
(Un-)Zeit nutzen, ohne dass es duzende von Schlüsseln braucht.

https://ruum42.ch/
https://ruum42.ch/paper-tape-reader
https://ruum42.ch/paper-tape-puncher
https://ruum42.ch/schlosssystem

https://ccczh.ch/
https://ccczh.ch/wiki/Fillygons
https://git.ccczh.ch/3d-printing/fillygons

Maker: Martina Altermatt

Martina Altermatt arbeitet als Web- und Schmuckdesignerin und ist Lab Managerin im FabLab Zürich, wo sie unter anderem CNC-Fräskurse für Erwachsene betreut und den Open FabKids 3D-Print-Brunch für Kinder anbietet. Ihre Projekte reichen von laser-gravierten Keksen für die Fab Party, über CNC-Möbel, bis zu einer OpenKnit Strickmaschine die sie mit Jan Rothe baut.

Wie hast Du angefangen als Maker?

“Ich habe eigentlich immer schon Sachen selbst gemacht, seit dem Kindergarten. Später nähte ich auch meine eigenen Kleider. Dann hatte ein Atelier-Gspändli schon relativ früh einen 3D-Drucker. In einem FabLab war ich zum ersten mal in Luzern, weil ich im Radio hörte, dass sie dort eine Glace-Rakete 3D-gedruckt haben. Das wollte ich unbedingt sehen. Danach konnte ich nicht mehr aufhören.”

An was arbeitest Du gerade?

“Im Moment arbeite ich gerade an einem Zeitplan, der in 3D dargestellt ist. Ich unterrichte Kinder im Schwimmen. Um während den Übungen aus der Ferne zu sehen, welche Übung dran ist, habe ich einen 3D-Zeitplan aus Karton gemacht, den man am Beckenrand aufstellen kann.”

Was ist Dein liebstes Tool?

“Die CNC-Fräse, weil sie für mich die interessantesten Möglichkeiten bietet, neue Dinge zu machen. Zum Beispiel einen Lounge Chair für zu Hause oder für’s FabLab. Man kann damit immer wieder neue Techniken finden, die Oberfläche mit gefrästen Bildern und Mustern zu dekorieren, statt bloss mit Farbe. In 3D, mit Rhino und Grasshopper.”

Wer oder was inspiriert Dich?

“Leute um mich herum, die ähnlich denken, ähnliche Ideen haben, sich am Leben freuen. Wenn ich im Internet von jemandem was lerne inspiriert mich das. Ich will dann mehr darüber rausfinden und mache so was Neues daraus. Und natürlich Leute, die hier ins Fablab kommen. Ein paar davon wurden inzwischen zu Freunden.”

CNC Lounge Chair, Foto (c) Martina Altermatt
 
CNC Tablett aus Nussbaumholz, Foto (c) Martina Altermatt

Fotos: (c) M. Altermatt, Text: @tamberg für Verein DIY Kultur Zürich, lizenziert unter CC BY-NC-SA

Maker: Marc Dusseiller

Wer sind die Maker? Um das herauszufinden haben wir mit Leuten aus der näheren und weiteren Umgebung von Zürich gesprochen, und allen dieselben Fragen gestellt. Den Anfang macht Marc Dusseiller a.k.a. @dusjagr, transdisziplinärer Wissenschaftler, Kultur-Vermittler und Künstler.

Wie hast Du angefangen als Maker?

“Ich würde es eher Elektro-Basteln nennen. Begonnen habe ich mit Software für experimentelle elektronische Musik, am Computer. Im Herbst 2006 besuchte ich dann in Zürich einen Kurs von Nicolas Collins, Handmade Electronic Music. Nicolas ist auch Autor des gleichnamigen Buches über Piezo-Mikrofone, einfache Oszillatoren und Circuit Bending. Im selben Kurs waren auch Leute der bereits bestehenden Zürcher DIY-Elektronik und Musik-Szene. Simon Berz, Markus Haselbach, Iris Rennert und andere. Markus erzählte mir, dass sie gerade einen Verein gegründet hätten, die Schweizerische Gesellschaft für Mechatronische Kunst (SGMK).”

An was arbeitest Du gerade?

“Damals habe ich die SGMK zu meinem Hauptinteresse gemacht, später arbeitete ich mehr an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft, auch im Bereich Biologie. So habe ich das DIY Biologie Netzwerk Hackteria.org mit aufgebaut. Wir sind sehr international und ich mache viel Koordination. Daneben bin ich im Rahmen des Center for Alternative Coconut Research an einem Kokosnuss-Projekt, ein einfaches elektronisches Tool, um die Welt mit dem Computer zu verbinden, und so kreative Workshops für Kinder zu ermöglichen.”

Was ist Dein liebstes Tool?

“Ich würde sagen, mein liebstes Tool ist das Babygnusbuino, als Elektronik-Tool. Ein low-cost ATTiny Arduino Clone, mit dem ich seit 3-4 Jahren arbeite, ursprünglich entwickelt von Michi Egger. Ausserdem mag ich gehackte Webcams, um neue Dinge draus zu machen, zum Beispiel ein Do-it-Yourself Mikroskop für wenige Franken.”

Wer oder was inspiriert Dich?

“Persönlich glaube ich, dass aus radikaler Transdisziplinarität viel Inspiration kommen kann. Das ist das, worauf ich mich konzentriere. Nicht nur Techniker und Designer zusammen bringen, sondern viel weiter, auch interkulturell zusammen arbeiten. Verschiedene Altersgruppen und Hintergründe – Köche, Philosophen, Designer und Bastler – das ist meine Hauptinspirationsquelle, Vielfalt.”

Marc im Anorg Atelier
 
8-bit Mixtape

Text und Bild: @tamberg für Verein DIY Kultur Zürich, lizenziert unter CC BY-NC-SA 4.0